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  _how to get through_

Anfang der 90er gelang es einer Gruppe von AktivistInnen Kabel der Telekom zu beschädigen und somit das Kommunikationsnetz des Franfurter Flughafens für Stunden ausser Betrieb zu setzen. Sie wollten damit vor allem auf die Missstände der deutschen Abschiebepolitik aufmerksam machen.

Die Reportage zeigt somit einerseits die Sicherheitslücken der zunehmenden Vernetzung auf, hauptsächlich dokumentiert sie jedoch die vorherrschende diskriminierende Situation für Asylsuchende in Deutschland; so ist u.a. auch ein Ausschnitt von den Anschlägen in Rostock-Lichtenhagen im August 92 zu sehen.

Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit der HUmmel-antifa [antifaschistische Hochschulgruppe der Humboldt-Universität zu Berlin] statt. Im Anschluss an den Film gibt es noch ne Party...
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  _sneakers - die lautlosen_

Eine Gruppe Sicherheitsexperten hat den Auftrag von der NSA eine technologische Blackbox zu stehlen. Diese Anordnung von Computerchips sei in der Lage, jede verschlüsselte Nachricht zu dekodieren. Hinter ihnen ist nun die Truppe um Robert Redford, der einen alten Technologieanarchisten, der sich seit den 70ern vorm FBI versteckt, her. Dazu gehören ausserdem zwei gesellschaftliche Aussenseiter dargestellt von Dan Akroyd und River Phoenix , sowie Sidney Portier, der als CIA-Veteran die Seite gewechselt und sich den Sneakers angeschlossen hat. Der geheimnisvolle Drahtzieher hinter den Kulissen, gespielt von Ben Kingsley, funktioniert als Großer Bruder der USA der 90er.

Der 1992 von Phil A. Robinson gedrehte Thriller Sneakers-die Lautlosen thematisiert in spannender Weise Überwachungstechnologien. Wenngleich als kommerzieller Film mit kapitalorientiertem Anliegen gedreht, zeigt er den Missbrauch der Sicherheitsargumentation und Datenschutz. Der Film regt an zu hinterfragen, ob es "gute" und "böse" Überwachung gibt, welche Überwachungs- und Kontrollformen welchen Zweck erfüllen und wie dieser Zweck in der Öffentlichkeit dargestellt und wahrgenommen wird.
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  _gefängnisbilder_

Als Prototyp des überwachenden Blicks und Vorform der Videoaufklärung gilt seit der Wiederentdeckung durch den Philosophen Michel Foucault in den 70ern das Panopticon des Englischen Ulitaristen Jeremy Bentham. Das Panopticon ist eine Gebäudeform, die durch konzentrische Anordnung der zu beobachtenden Räume um einen zentralen Turm von dort aus umfassende Übersicht gewährt, den Blick zurück aber nicht gestattet. Der Insasse weiss nie ob er nun gesehen wird oder nicht.

Das Panopticon blieb keine Theorie, in vielen Gefängnissen weltweit, doch auch in anderen Anstaltsbauten wurde es realisiert. Im Prinzip funktioniert auch die Videoüberwachung nicht anders, da nie sicher ist, ob die Kamera läuft. Mittlerweile ist der Turm durch die Monitor-Batterien der elektronischen Auswertungstafeln ersetzt worden, moderne Gefängnishöfe in den USA sind in Tortenform geschnitten, um perfekt dem Kamerawinkel wie auch den Schussbahnen ausgesetzt zu sein, wie es Harun Farocki in "Gefängnisbilder" zeigt.

Ein qualitativer Sprung in der Überwachung ist der Schritt von der präventiv-repressiven Kontrolle zur vorsorglichen Nutzung von Beobachtungsdaten, etwa in Supermärkten, wo die Kamera im Verbund mit anderen Techniken längst von der Diebstahlsverhinderung zur Konsumentensteuerung aufgestiegen ist. Auf der anderen Seite gewinnen ortsunabhängige Überwachungs- und Steuerungstechniken Raum wie die - potenziell interaktive - Fußfessel, eine Entwicklung, die am Ende die Anstalt aufheben könnte, wie Farocki meint.
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  _timecode_

Auf dem in vier geteilten Bildschirm entfalten sich gleichzeitig und in Echtzeit vier Geschichten. Jede verfolgt einen Charakter durch das Los Angeles im Jahr 2000 in einem Liebesquartett von Untreue und Betrug. Lauran Hathaway (Jeanne Tripplehorn) ist ein alterndes Beverly Hills Starlett, das immer stärker die Glaubhaftigkeit ihrer Geliebten Rose (Salma Hayek) zweifelt. Rose, eine hochstrebende Schauspielerin, schläft inzwischen mit dem Filmemacher Alex Green (Stellan Skarsgard) in der Hoffnung damit ihre Karriere voranzutreiben. Alex wiederum ist mit Emma (Saffron Burrows) verheiratet, die letztlich genug von seinen Ausschweifungen hat.

Der Regisseur Mike Figgis überlässt das Herausgeben des Films timecode den Zuschauenden. Diese übernehmen die Aufnahme einer Gesamtsicht, die aus dem Zusammenspiel von Bild, Ton und Erzählung entsteht. Mike Figgins filmte total digital und in einer durchgehenden Aufnahme diese vier Stränge, zwischen denen sich Parallelen und Beziehungen zum Beispiel durch Spiegelungen von Bewegungen oder Kopien von Bildern entwickeln. Der Rhythmus der Musik übernimmt dabei die Rolle des Schnitts.

Die Zuschauenden wenden bei timecode dieselbe Methode der Verlinkung und der Assoziation an, die bei der Datenverarbeitung von Überwachungskameraaufnahmen angewendet wird. Mittels der Kameraaufzeichnungen konstruieren die Überwachenden Kategorien von TäterInnen und Opfern. Bestehende gesellschaftliche Ausgrenzungsmechanismen wie z.B. erhöhte Kriminalität bei AusländerInnen werden bestärkt, indem Bilder aus dem Gesamtkontext herausgerissen interpretiert werden.
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  Kurzfilme: _Sicherheit für die 80er_
(D '80, Stadtjournal Hamburg, 15 Min.)

Mit Sicherheit für die 80er zeigen wir einen Film aus den Anfangszeiten öffentlicher Videoüberwachung. Der Titel ist eine Anspielung auf den gleichnamigen Parteitag der SPD '79. Wir sehen, was mit Verkehrsüberwachungskameras ausser Verkehr noch alles überwacht werden kann.

_A-Clips "Innere Sicherheit"_
(div., 10 min.)

A-Clips sind Kurzfilmchen, die zwischen die Werbung vor einem Kinofilm geschnitten werden, und bewusst mit der Werbe-Ästhetik spielen, um politische und künstlerische Aussagen im Mainstream zu plazieren. Wir zeigen einige zum Thema Innere Sicherheit.

_Juristische Körper_
(D '95, dogfilm, berlin: R:Heitmann / Scheffner, 49 Min.)

"Juristische Körper" verdeutlicht, wie der Überwachung immer bestimmte Einteilungen, Hierarchisierungen zugrunde liegen, die in gesellschaftlicher Ausgrenzung resultieren. Der Paß markiert den Schnittpunkt zwischen physischem und juristischem Körper. Er ist Ausdruck einer Definitionsmacht, die darüber entscheidet, wer "deutsch" und wer "nicht-deutsch", wer "Europäer" und wer "Nicht-Europäer", wer "legal" und wer "illegal" ist. Die unterschiedlichsten Sicherheitsstrategien schaffen zusammen ein dichtes Netz der Kontrolle, durch welches das alltägliche Leben in Europa zunehmend bestimmt und strukturiert wird. Was bedeutet ein Leben ohne Paß? Wer ist wann warum "illegal"? Nach welchen Regeln organisiert sich ein (Über)-Leben in der "Illegalität"?
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  _das experiment_

(D '01, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel, Oliver Stokowski)

Um sich etwas Geld zu verdienen und der Wissenschaft, genauer der Psychologie, einen Dienst zu erweisen ließen sich 1973 einige Studenten in ein Scheingefängnis einsperren. Die einen als Wärter, die anderen als Gefangene. Allerdings musste das ursprünglich auf zwei Wochen angesetzte Experiment bereits nach sechs Tagen abgebrochen werden, da die Zuspitzungen von Demütigungen und Gewalt zu groß wurden und die SozialpsychologInnen die Situation nicht mehr unter Kontrolle hatten.

Dieses Experiment legte Oliver Hirschbiegel seinem Film Das Experiment zu Grunde und versucht in einer etwas abgewandelten Variante die Hintergründe, die die Eskalation entfachten, darzustellen. Soziale Kontrolle wird zur entscheidenden Variablen nach der alles andere ausgerichtet - und - nachgeordnet wird
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  _the bourne identity_


Ein Mann (Matt Damon) wird von einem Fischerboot aus dem Meer gefischt. Er hat Schusswunden im Rücken und die Nummer eines Züricher Bankschließfaches in seinem Körper implantiert. Als er aufwacht, hat er jede Erinnerung sein Leben und seine Identität verloren. Allerdings ist es kein Problem für ihn 5 Sprachen fließend zu sprechen; ebenfalls beherrscht er mehrere Kampfsportarten.
Ein im Züricher Bankfach gefundener Pass identifiziert ihn als Jason Bourne. Bald zeigen viele Personen sichtliches Interesse an ihm und allesamt wollen ihn töten. Zusammen mit seiner "Fluchthelferin" Marie (Franka Potente) findet Bourne bald heraus, was sein eigentlicher "Beruf" war und wer ihn töten will; aber die Wahrheit entspricht nicht seiner Vorstellung von Jason Bourne...

Auch in Bourne Identity spielen die modernen Möglichkeiten der Überwachung und Verfolgung einen wichtige Rolle. Der Besuch in der Bank, der mit der Visitenkarte bezahlte Urlaub, der Spaziergang durch die Stadt und Telefonate Maries bringen die Verfolger Bournes auf seine Spur. Viele "kleine" Datenspuren, die er und Marie hinterlassen, sind letztlich die entscheidenden Puzzleteile, die nur noch zusammengefügt werden müssen, um ihren Aufenthaltsort herauszufinden.
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  _wunschfilm_

In diesem Semester möchten wir euch die Möglichkeit bieten, selbst zu entscheiden, welcher Film rund ums Thema Überwachung & soziale Kontrolle den Abschluss der Filmreihe bilden soll. Ihr könnt eure Vorschläge direkt bei einem unserer Filmabende in die WuFi-Box werfen oder uns ne Mail schicken an wunschfilm@gmx.net. Einen aktuellen Zwischenstand findet ihr auf unserer Homepage.
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