Das Seminar für angewandte Unsicherheit lädt zu der Kurzversion unseres Kameraspaziergangs in den kameraüberwachten und quartiersgemanagten Neuköllner Norden ein, um hier anläßlich des Weisestraßenfestes die Zusammenhänge von (Kamera-)Überwachung, Sicherheitsarchitektur und Gentrifizierung aufzuzeigen. Speziell in diesem Kiez werden aktuell verschiedene Interessen und damit Konflikte sichtbar, was sich nicht nur in den Auseinandersetzungen um die Nutzung des ehemaligen Flughafens Tempelhof zeigt.
Neben dem engmaschigen Überwachungsnetz in Neuköllner Läden schauen wir uns dabei u.a. die Rolle des Quartiersmanagements an, das bei der Umstrukturierung des Kiezes wesentlich ist. Dabei geht es nicht nur um die „schöne“ Einkaufswelt, sondern auch um die „falschen“ Menschen, die auf den Parkbänken sitzen, den aus Sicht der Senatsverwaltung zu hohen Anteil an Migrant_innen und Arbeitslosen, und die diffuse Angst davor, dass sich die an den Rand gedrängten Menschen wehren könnten.
Mit kurzen Vorträgen werden wir einen kritischen Blick auf die Entwicklung werfen und uns mit coolen technischen Gimmicks auch die „Überwacherperspektive“ anschauen – um danach mit Euch auf dem Weisestraßenfest über Gegenstrategien zu diskutieren.