Mieterhöhung, Modernisierung, Umwandlung in Eigentumswohnungen, rassistische Stigmatisierung und Ausgrenzung, Kündigung durch ständig neue Eigentümer_innen, Umzugsaufforderung durch das Jobcenter bis hin zu Zwangsräumungen – während vor einigen Jahren die eigenen vier Wände noch ein sicherer Rückzugsort waren, bedeutet heute wohnen für viele Menschen vor allem Stress: Oft ist die Miete so hoch, dass kein Geld mehr zum Leben übrig bleibt und immer öfter sind Menschen dem Terror profitgeiler Vermieter_innen ausgesetzt. Wohnraum für Meschen mit wenig Geld ist in Berlin hingegen nicht mehr zu finden, nicht bei städtischen Wohnungsgesellschaften und auch nicht am Stadtrand.
Im Neuköllner Norden hat sich der Prozess von Aufwertung und Verdrängung in den letzten Jahren in besonders rasantem Tempo vollzogen. Es gibt kaum Haushalte, die von oben genannten Problemen nicht betroffen sind.
Aber es regt sich auch Widerstand und die Erfahrungen zeigen: wenn der Protest auf die Strasse getragen wird, haben Mieter_innen eine Chance, den Eigentümer_innen im ungleichen Kampf etwas entgegen zu setzen. Gemeinschaftliche Organisierung und praktische Soldiarität sind unsere Antworten auf den individuellen Druck, den der sogenannte Wohungsmarkt auf uns ausübt.
Um unserer Wut gegen diese Verhältnisse Ausdruck zu verleihen, rufen zahlreiche Initiativen und Gruppierungen zur Lärm-Demonstration: Zu viel Ärger! Zu wenig Wut? Sie findet im Rahmen des stadtpolitischen Aktionszeitraums des Berliner Ratschlags statt. Und am gleichen Tag werden in zahlreichen Städten Europas Menschen demonstrieren, um dabei Wohnraum und ein Recht auf Stadt für alle Menschen zu fordern.
Seid dabei, seid laut, kreativ und wütend!
Aufruf:
– Stadtteilgruppe 44_
– Stadtteilsprechstunde Lunte
– Bündnis Zwangsräumung verhindern
Unterstützt von:
– Wem gehört Kreuzberg?
– SaU – Seminar für angewandte Unsicherheit
– Kiezgruppe Mitte – Prenzelberg
– Wir bleiben alle!