Di 23.4. Marianne, 19:00 Uhr
Nadine Müller
Seit der „Krise des Fordismus“ Mitte der 1970er Jahre hat sich Arbeit im Prozess der Computerisierung grundlegend gewandelt. In der Computerisierung findet ein Dominanzwechsel von körperlicher Arbeit an der Maschine zu geistig-kreativen Tätigkeiten, die vor allem durch Software unterstützt werden, statt. Damit erlangt Kreativität eine enorme Bedeutung, und hierarchisches Management, also die Trennung von Leitung und Ausführung, wird problematisch. Um den neuen Arbeitsanforderungen zumindest in gewissem Maße gerecht zu werden, „vermitteln“ neue Formen der Arbeitsorganisation wie die Matrixprojektorganisation zwischen diesen neuen Arbeitsanforderungen und den alten betrieblichen Hierarchien.
Aber dieser Kompromiss steckt voller Widersprüche, aus denen Produktivitätsprobleme resultieren. Diese Probleme werden in erster Linie neoliberal in Form der Prekarisierung von Arbeitsverhältnissen gemanagt. Die daraus resultierenden Krisen zeigen, wie sehr die zukünftige Form von Arbeit umkämpft ist.
Nadine Müller ist Sozialwissenschaftlerin und lebt in Berlin.