Do 2.5. k-fetisch, 19:00 Uhr
Jenny Künkel, Volker Eick, Kendra Briken
Von Racial Profiling bis Polizeigewalt, von Aktenvernichtung bis Korruption –Polizeien stehen in der Kritik. Sie selbst sehen sich als Spielball „der Politik“; Polizeigewerkschaften skandalisieren die vermeintlich wachsende Gewalt gegen Uniformierte – nun sogar „aus der Mitte der Gesellschaft“. Diese Phänomene sind durch weitreichende Redefinitionen des staatlichen Gewaltmonopols in den letzten Jahrzehnten unterlegt: „Bürgerpolizeien“, kommerzielle Sicherheitsdienste und in quasi-polizeiliche Aufgaben eingebundene Hartz IV-Empfangende erweitern das Akteursspektrum. New Public Management setzt die – an quantifizierbaren Zielen orientierte – Sachzwangpolitik auch für Polizeiarbeit um; transnationale Polizeikooperationen tun ein Weiteres. Jenny Künkel, Volker Eick und Kendra Briken nehmen diese Veränderungen unter den Bedingungen krisenhafter (Post-)Neoliberalisierung in den Blick und fragen u.a.: Wie neoliberal ist das staatliche Gewaltmonopol? Welche Rolle spielen unterschiedliche Policing-Strategien in der neoliberalen Stadt? Und was bedeuten Krisen für Policing – bzw., wie ist der Krisenbegriff hier überhaupt zu verstehen?
Jenny Künkel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Humangeographie der Goethe-Universität und bearbeitet das DFG-Projekt „Policing American Style Frankfurt am Main?“.
Volker Eick ist Politikwissenschaftler an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Kendra Briken ist Soziologin und arbeitet an der Universität Bremen in einem Projekt des SFB „Staatlichkeit im Wandel“