Di 14.5. Marianne, 19:00 Uhr
Sebastian Friedrich, Vassilis S. Tsianos
Rassismus wird derzeit sowohl im Zusammenhang mit der Euro-Krise als auch in Teilen der Wissenschaft zum Krisenphänomen erklärt; er sei in erster Linie die Folge von Angst und Unsicherheit. Dem entgegen argumentieren Sebastian Friedrich und Vassilis S. Tsianos, dass Rassismus nicht erst durch Krisen entsteht, sich aber sehr wohl durch diese ändern und neue Formen annehmen kann. Sebastian Friedrich wird zunächst das Verhältnis von Rassismus und Krise näher beleuchten. Vassilis S. Tsianos widmet sich anschließend einer gegenwärtigen zentralen Konjunktur: dem postliberalen Rassismus.
Sebastian Friedrich ist Redakteur der Online-Zeitschrift kritisch-lesen.de und aktiv bei der Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt (KOP). Er promoviert zu der medialen Repräsentation von Sozialleistungsabhängigen an der Universität Duisburg-Essen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkt zählen Klassenverhältnisse, Rassismus, soziale Bewegungen, Medienkritik und Diskurstheorie.
Dr. Vassilis S. Tsianos ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Hamburg und habilitiert zu biometrisch-digitalen Grenzen im Schengener Raum. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Migration und Stadt, Rassismustheorie, postrukturalistische Soziologie und Border Studies.